Mit Aktienfonds können Anleger breit gestreut in börsennotierte Unternehmen (Public Equity) investieren. Aktienfonds gibt es für bestimmte Länder oder Regionen, für bestimmte Branchen (z.B. Technologie, Gesundheit, Konsum oder Basisgüter etc.) und unterschiedliche Anlagestrategien (Small-Cap, Value-, Wachstum etc.) oder auch Anlagethemen (Infrastruktur, Erneuerbare Energien, Innovation etc. etc.).
Man unterscheidet zwischen aktiven Aktienfonds, bei denen ein Fondsmanagement aktive Anlageentscheidungen im Rahmen seines definierten Investitionsrahmens trifft oder auch passive Aktienfonds, die auf ein aktives Fondsmanagement verzichten und stattdessen einen Index, wie den S&P 500, den DAX oder auch sehr spezielle Indices wie z.B. den S&P Global Clean Energy abbilden. Die Index-Fonds investieren in der Regel entsprechend dem Anteil der Marktkapitalisierung der jeweiligen Unternehmen im Verhältnis zum jeweiligen Index.
Ein aktiver Aktienfonds darf höchstens 10 % seines Nettoinventarwerts in ein Unternehmen investieren. Es ist jedoch eher die Ausnahme, dass einzelne Titel so hoch gewichtet werden. Wenn der Kurs weiter steigen würde, müssten Anteile verkauft werden, um den Anteil von 10 % nicht zu überschreiten. Ein passiver Index-Fonds kennt keine Begrenzung für einzelne Werte,
Aktienfonds bieten einerseits ein hohes Renditepotenzial und sind sehr liquide, bergen allerdings auch das Risiko von Kursverlusten. Eine Gefahr besteht auch darin, dass Anleger sich oft von ihren Gefühlen und den Stimmungen, die in den Medien verbreitet werden, beeinflussen lassen. Deshalb kaufen Anleger gerne Aktien/Aktienfonds, wenn die Stimmung gut ist und verkaufen, wenn die Stimmung schlecht ist. Dies ist der Hauptgrund, warum viele Anleger mit ihren Aktien-/Aktienfonds in der Regel deutlich schlechter abschneiden als "der Markt" es theoretisch erwarten lässt.
Man sollte seine Anlageentscheidungen zwar immer wieder überprüfen, aber dies sollte eben nicht davon beeinflusst sein, ob sich die Märkte gerade in einer Euphoriephase (Hausse) befinden oder in einer Depression (Baisse). Leider ist das gar nicht so einfach. Wenn man z.B. in einen Fonds oder ETF investiert hat, der viele Jahre hinter dem Gesamtmarkt zurückbleibt, dann stellt man sich natürlich die Frage, ob man mit seiner Auswahl richtig lag. Das ist z.B. derzeit das Problem vieler "Value"-orientierter Anleger. Auch wenn Value-Strategien in den vergangenen 100 Jahren einen Mehrertrag brachten, stellt man sich nach 5, 7, 10 oder 15 Jahren die Frage, ob sich möglicherweise etwas geändert hat, wenn die Value-ETFs deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurückbleiben.
Vermutlich haben Sie auch schon oft gelesen, dass Rendite und Risiko untrennbar miteinander verbunden sind, was besonders für Anlagen an der Börse gelte. Für Unternehmen mit einem höheren Risiko, müsse sozusagen eine höhere Risikoprämie bezahlt werden. Langfristig sollte sich das Risiko auszahlen, der Preis dafür sind höhere Schwankungen und auch maximale Rückschläge. Gelegentlich kommt es allerdings auch vor, dass sich ein Risiko sehr lange oder auch gar nicht auszahlt.
Diese These galt lange Zeit als unumstößlich. Mittlerweile wurde aber „Qualität“ als sehr stabiler Renditefaktor erkannt. MSCI definiert den Qualitätsfaktor anhand von folgenden drei Kriterien: Hohe Ertragskraft (ROE = Return on Equity, Ertrag im Verhältnis zum Kapital), stabiles jährliches Ertrags-Wachstum und eine geringe Verschuldung. Es gibt auch andere Qualitätsansätze die z.B. die Ertragskraft ins Verhältnis zum eingesetzten Betriebskapital ansetzen, Wert auf große Preismacht legen und hohe freie Cashflows, starke Marken und Kundentreue, hohe Re-Investition in Innovation, Nachhaltigkeit und Werbung. Kurioserweise hat die Finanzwissenschaft diesen Faktor bisher als letzten entdeckt. Vielleicht weil er einfach nicht in das Schema passt, dass Rendite und Risiko untrennbar miteinander verbunden sind. Nach dieser Logik müsste "Qualität" ein negativer Renditefaktor sein.
Mit Rentenfonds investieren Sie in festverzinsliche Papiere
Rentenfonds investieren das Geld ihrer Anleger in festverzinsliche Wertpapiere, die so genannten Rentenpapiere. Das sind deutsche oder ausländische Staatsanleihen, aber auch Anleihen von Unternehmen. Rentenfonds erwirtschaften Gewinne aus den Zinsausschüttungen der gehaltenen Papiere und Wertzuwachs durch Handel mit den Rentenpapieren. Durch die Bündelung verschiedener Wertpapiere bieten Rentenfonds für Privatanleger hohe Sicherheit.
Rentenfonds gibt es auch in Fremdwährungen
Spezialisierte Rentenfonds investieren in fremde Währungen. Das können Staats- und Unternehmensanleihen in US-Dollar, japanischen Yen, Schweizer Franken oder einer anderen Währung sein. Wenn Sie einen Fremdwährungs-Rentenfonds kaufen, machen Sie zusätzlichen Gewinn, wenn der Kurs der Fremdwährung während der Laufzeit steigt. Umgekehrt sind Währungsverluste möglich, wenn der Kurs der Fremdwährung fällt.
High-Yield-Rentenfonds: Hohe Chancen, hohes Risiko
High-Yield-Rentenfonds investieren in Schuldner mit geringer Bonität - oft in Staatsanleihen von Schwellenländern oder Unternehmensanleihen minderer Qualität. Solche High-Yeld-Papiere bieten höhere Renditechancen als andere Rentenfonds, tragen aber ein größeres Ausfallrisiko.
Mischfonds kombinieren die beiden Anlageklassen Aktien und Renten in einem Fonds.
Es gibt Mischfonds, die dynamisch die Aktien- und Rentenpapieranteile anpassen an ihre Markterwartungen und es gibt auch Fonds, die feste Aktien- und Rentenquote besitzen mit dem Ziel dadurch das Schwankungsrisiko zu reduzieren. Aktive Mischfonds versuchen dann bei dem Anteil, der in festverzinsliche Anlagen investiert ist durch das verschieben der Laufzeiten und der Qualität der Anleihen auf ein sich änderndes Zinsumfeld zu reagieren. Üblicherweise gleichen sich Gewinne und Verluste bei Aktien und Rentenpapieren in einem gewissen Maße aus. Während des jüngsten starken und scharfen Zinsanstieg war dies allerdings nicht der Fall. Aktien und Renten fielen gleichzeitig.